Seit mittlerweile 16 Jahren bin ich an die Vorzüge eines ISDN-Anschlusses (oder Universal-Anschlusses, wie er bei der Telekom die letzten Jahre heißt) gewöhnt. Vor 9 Jahren gesellte sich dann (endlich) auch ein DSL-Anschluss dazu, den ISDN-Anschluss habe ich aber behalten, da ich zu Fernwartungszwecken ISDN-Datenverbindungen benötigt habe.
Nachdem die Telekom dann aber im Herbst 2012 damit begann, IPv6 nur für Neuverträge mit VoIP-Telefonie (statt ISDN oder analoger Telefonie) anzubieten, habe ich gezielt darauf geachtet, ob ich die ISDN-Datenverbindungen wirklich brauche. Im ersten Schritt habe ich mir für das Fernwartungsziel ein „Hintertürchen“ für SSH eingerichtet (zweiter, bereits vorhandener DSL-Anschluss über anderen ISP mit eigener Technik) und daraufhin auf meiner Seite den ISDN-Router abgeschaltet (damit ich nicht aus Gewohnheit doch wieder die ISDN-Datenverbindung nutze). Das Ergebnis war wie erwartet: Eigentlich brauche ich keine ISDN-Datenverbindungen mehr.
Blieb noch mein Misstrauen gegenüber VoIP-Telefonie, das mich vor einem Wechsel auf einen solchen Anschluss zurückschrecken lies. Das änderte sich im Laufe des vergangenen Jahres: Bei einem Verwandten – bisher per EDGE im Internet – kam der Wunsch auf, endlich einen „vernünftigen“ Anschluss zu haben, der allerdings so wenig wie möglich kosten sollte. Die Wahl fiel auf einen besonders günstigen DSL-Anschluss (auf Telekom-Technik basierend) mit VoIP-Telefonie und die Folgemonate zeigte sich, dass die VoIP-Telefonie problemlos funktioniert. Echos und Verzögerungen, wie ich sie früher kannte, traten nicht mehr auf. Im Herbst kam VoIP auch gelegentlich am eigenen Anschluss zum Einsatz, als ISDN zeitweise gestört war (DSL jedoch nicht) und die Fritzbox automatisch auf Sipgate umschaltete.
Nachdem dann am 5. Dezember die Drosselklausel der Telekom wieder gestrichen wurde, war der letzte Grund, den bisherigen Anschluss so lange wie möglich zu behalten, weggefallen und die Überlegung, ob es weiterhin ein ADSL2+-Anschluss oder ein VDSL-Anschluss sein soll, begann. Der VDSL-Anschluss hat als unschlagbaren Vorteil den deutlich erhöhten Upstream und wird in einigen Jahren dank Vectoring vermutlich nochmals beschleunigt werden. Blieb noch die Suche nach einem geeigneten Termin für den Wechsel, schließlich erfordert der Wegfall von ISDN doch auch ein paar Veränderungen an der Verkabelung.
12.01.2014 15:43
Die Bestellung des Wechsels ist erledigt, als Wunschtermin wurde der Vormittag des 31.01.2014 angegeben und bei der Gelegenheit auch gleich weitere Rufnummern (meine Frau benötigt eine separate geschäftliche Nummer und unsere Tochter wird sich irgendwann auch über eine eigene Nummer freuen) bestellt und durch die automatische Bestelleingangsbestätigung auch entsprechend bestätigt. Nun sind wir gespannt auf die postalische Auftragsbestätigung.
14.01.2014 16:50
Per E-Mail wird der Eingang des Auftrags bestätigt, um Kundencenter ist der Auftrag nun auch detailliert zu sehen, allerdings ist dort nicht das Wunschdatum (Freitag, 31.01.2014) aufzufinden sondern der Tag darauf (Samstag, 01.02.2014), was mich aber nicht weiter stört.
17.01.2014 17:40
Im Briefkasten fand sich heute die schriftliche Auftragsbestätigung. Auch diese nennt den 01.02.2014 als Bereitstellungstermin und nennt Wegfall und Zugang der richtigen Produkte. Seltsam ist jedoch, dass die im Rahmen der Bestellung ausgewählten Wunschrufnummern (eine einzelne und 6 am Stück) es nicht geschafft haben. Stattdessen sind es nun 2-mal 2 aufeinanderfolgende ein eine einzelne… Eine der neuen Nummern habe ich vorab in der Fritzbox eingetragen, dann sehe ich an deren Registrierungszustand am Schaltungstag, ab wann ich die restlichen Nummern umstellen kann.
24.01.2014 17:15
Wieder Post von der Telekom, diesmal die Bestätigung, dass kein Eintrag in den „Auskunftsverzeichnissen“ (Telefonbuch, Telefonauskunft, …) gewünscht wurde. Das ging beim letzten Tarifwechsel 2012 noch schief.
27.01.2014 16:15
Das letzte Schreiben der Telekom hat mich daran erinnert, dass ich mir noch ein sogenanntes „DSL-Kabel für den IP-basierten Anschluss“ (beim Vertrieb kurz „IP-Anschlusskabel“, bei der Technik kurz „Signaturkabel“) besorgen wollte, also mache ich nach der Arbeit noch einen kurzen Abstecher beim Telekom-Shop zwischen Hauptbahnhof und Stachus in München und bekomme dort das passende Kabel.
27.01.2014 18:45
Erneut findet sich ein schreiben von der Telekom im Briefkasten, diesmal eine knappe Einrichtungsanleitung, wie ich am Schaltungstag die Verkabelung ändern sollte. Nicht dass ich sie brauchen würde – Splitter und NTBA abzuklemmen ist nun ja nicht so schwer – aber angesehen habe ich sie mir trotzdem.
29.01.2014 16:00
Ich erhalte einen Anruf von der Telekom auf dem Handy, bei dem der Schaltungstermin am 01.02.2014 nochmals bestätigt wird, außerdem wird mir nochmals erklärt, dass ich meine Verkabelung anpassen muss und im Router die VoIP-Nummern einrichten muss. Ebenso wurde ich nach meinem Router gefragt (Fritzbox 7390) und erstaunlicherweise folgte kein Versuch, mich zu einem Speedport-Router zu überreden. Danach folgte noch die Anweisung, nach der Umschaltung ein abgehendes Telefonat am besten zum eigenen Handy zu führen und dieses mindestens 10 Sekunden zu halten. Der Anrufer war erstaunt, dass ich wusste, dass damit die Portierung der Rufnummern auf die VoIP-Plattform angestossen würde.
30.01.2014 18:05
Ich bekomme nochmals eine Bestätigung des Schaltungstermins per E-Mail.
31.01.2014 18:45
Ich erhalte erneut einen Anruf von der Telekom, diesmal vom Techniker selbst, der morgen die Schaltung vornehmen wird. Er wollte uns lieber bereits am Abend über das Zeitfenster Bescheid geben, anstatt uns in der früh „aus dem Bett“ zu klingeln. Sehr nett!
31.01.2014 23:05
Ich deaktiviere vorab den IPv6-Tunnel zu HE.NET und stelle die Konfiguration auf natives IPv6 um, damit die nächtliche Zwangstrennung uns dann bereits natives IPv6 beschert.
01.02.2013 03:34
Nein, ich war nicht wach, ich habe die Uhrzeit aus dem Protokoll der Fritzbox. Die nächtliche Zwangstrennung hat uns wie erwartet endlich natives IPv6 ins Haus gebracht:
Noch hängen wir am gleichen BRAS (Broadband Remote Access Server, „MUNR71-se800“) und noch funktioniert unser ISDN, d.h. das gerne gestreute Gerücht, IPv6 funktioniere technisch nur an Anschlüssen mit VoIP-Telefonie wird – wieder einmal – wiederlegt.
01.02.2013 07:10
Die probehalber eingerichtete, zusätzliche Rufnummer erscheint in der Fritzbox nun als angemeldet, also kann ich damit beginnen, die alten Festnetznummern zu löschen und alle Nummern neu als „Internetrufnummern“ anzulegen. Danach führe ich den ersten, rausgehenden Anruf durch, um die Portierung auszulösen und wenige Minuten später funktioniert auch schon der reinkommende Anruf.
01.02.2013 08:13
Die Fritzbox hat die Synchronisation verloren, also hat der Techniker wohl im Hauptverteiler mit der Umstellung vom ADSL2+-Port auf den VDSL2-Port begonnen. Ich nutze die Zeit um Splitter und NTBA aus der Verkabelung zu nehmen. Nach knappen 9 Minuten steht die VDSL2-Verbindung mit 25.080 KBit/s im Downstream und 4.320 KBit/s im Upstream.
Fazit: Die Umstellung hat gut geklappt, aber ein paar weniger Bestätigungsbriefe und ein Bestätigungsanruf weniger hätten auch ausgereicht.