Archiv des Autors: Daniel Weber

Mobiles Internet – 1&1 Notebook Flat

Mobiles Internet nutze ich an sich seit über zehn Jahren. Damals noch per GSM-Einwahl zu vergleichsweise sündhaft teuren Preisen, zwischenzeitlich per HSCSD und seit etwa 3 Jahren per GPRS/EDGE/UMTS/HSDPA. Obwohl mein Mobilfunktarif bei simyo im E-Plus-Netz zur Nutzung per Smartphone vollkommen ausreichend ist und E-Plus zwischenzeitlich EDGE großräumig und HSDPA zumindest in den Zentren ausgerollt hat, wünsche ich mir für die Nutzung am Notebook doch eine performantere Lösung mit einer größeren UMTS/HSDPA-Abdeckung.

Die Tarife der beiden großen D-Netz-Anbieter konnten mich jedoch bisher nicht überzeugen. Zum einen finde ich die Tarife nicht sonderlich verständlich, da braucht man einen Vertrag, dann eine Option für Datennutzung und dann noch einen Datentarif? Zum anderen waren die Tarife, die ich meine verstanden zu haben, einfach zu Teuer. Ein paar Versuche mit einer O2-Freikarte waren von der Performance her in Ordnung, allerdings habe ich auch da das Tarifsystem nicht auf die schnelle Verstanden. Da blieb ich gerne bei der langsameren E-Netz-Alternative.

Seit Anfang  Juli gibt es nun die 1&1 Notebook Flat, die – da im Vodafone Netz – eine brauchbare Performance verspricht, Preislich in einem interessanten Bereich ist und auch ohne Mindestvertragslaufzeit (aber mit den 1&1-üblichen drei Monaten Kündigungsfrist) angeboten wird. Vergangenen Montag Abend bestellte ich also die Notebook Flat.

Diverse Bestätigungsmails kamen von Montag Abend bis Donnerstag verteilt und kündigten mir an, dass die SIM-Karte vom Briefzusteller nur an mich persönlich und nur nach bestandener Ausweiskontrolle ausgehändigt werden würde, da ich noch kein 1&1 DSL-Kunde sei. Liebes 1&1 Team, teilt das dem Besteller doch schon bei der Eingabe der Versandadresse mit, dann kann man nämlich ggf. die Arbeitsadresse angaben, wo man auch eine Chance hat, vom Postboten angetroffen zu werden.

Die SIM-Karte war dann am Freitag im heimischen Postkasten – ohne dass die angekündigte Ausweiskontrolle durch den Briefzusteller stattgefunden hätte. Vielleicht reicht es also, wenn man bei 1&1 bereits Kunde irgendeines Produktes ist und bisher keine Zahlungsausfälle hatte. Liebes 1&1 Team, passt doch dann den Hinweis auf die Ausweiskontrolle durch den Briefzusteller an, wenn es garnicht (nur) davon abhängt, ob man DSL-Kunde bei Euch ist.

Der erste Test von zu Hause aus – bei simyo nur EDGE-Land – verlief auch gleich zufriedenstellend. Die Latenzen sind vergleichbar mit einem 1 MBit/s ADSL-Anschluß, die Übertragungsraten liegen darüber. Interessant ist der bereits in diversen Foren geschilderte Performanceunterschied zwischen den APNs mail.partner.de (voreingestellt) und web.vodafone.de. Beide terminieren in unterschiedlichen Vodafone-IP-Adressbereichen, ersterer ist hier nur 1/3 so schnell, zeigt jedoch bei ausgehenden Traceroutes alle Hops richtig an, letzterer bietet schnellere Übertragungsraten, zeigt jedoch bei Tracerouts nach dem ersten Hop immer nur die Adresse des Traceroute-Ziels an… Weitere Versuche gibt es dann nächste Woche aus der Bahn auf dem Weg von und zur Arbeit.

Schienenersatzverkehr

In den Zeiten von Smartphones und mobilem Internet kann man sich zu Glück viel besser über akute Störungen bei der Bahn informieren bzw. wird zum Beispiel vom Störungsnewsletter der S-Bahn-München informiert, wenn etwas anliegt. Das kam mir gestern zugute, da auf meinem Heimweg die 948 von Grafing Bahnhof über Grafing Stadt nach Ebersberg aufgrund eines Bahnübergangsunfalls in Wiesham gesperrt war.

Da die Ankunft in Grafing Bahnhof zur Taktzeit des Regionalverkehrs war, fuhren sowieso diverse Linienbusse nach Grafing Stadt und Ebersberg und der Schienenersatzbus wartete sinnvollerweise auf die nächste S-Bahn. Dennoch gab es „gemaule“ einiger Fahrgäste, obwohl in den Linienbussen ausreichend Sitzplätze vorhanden waren. Man schimpft halt gerne auf die böse Bundesbahn…

Als der Linienbus, in dem ich saß, den Bahnübergang an der Unfallstelle passierte, war jedoch schlagartig Schluß mit dem geschmipfe auf die Bahn. Beim Anblick des verunfallten Fahrzeugs wurde wohl so manchem (vermutlich leider nur kurzzeitig) klar, dass die Bahn sowas nicht mit Absicht macht.

Die beiden Insassen des Fahrzeugs hatten zum Glück ihre Schutzengel dabei und wurden nicht ernsthaft verletzt.

Ebersberg wird umgänglich – Teil 2

Vor einem Monat hatte ich hier bereits über die zukünftige Umgehungsstraße meines Wohnorts berichtet. Das damals angesproche allgemeine Gezweifel am Fertigsstellungstermin hat zwischenzeitlich auch die Ebersberger Zeitung erreicht.

Leider werden im dortigen Artikel einige Details inkorrekt wiedergegeben, z.B. die Reihenfolge der Baumaßnahmen wird falsch aufgeführt, es wird davon gesprochen, dass die Grundwasserwannen zusätzlich notwendig wurden, aber tatsächlich gibt es nur eine Grundwasserwanne und diese war im Übersichtslageplan des Staatlichen Bauamtes von Anfang an enthalten.

Geplant ist der 22. Oktober 2010 als Fertigstellungstermin, also fast noch drei Monate, und wenn man sich bei einem Wochenendspaziergang die Neubautrasse mal ansieht, wird man feststellen, dass so viel nicht mehr fehlt. Ein größerer „Brocken“ dürfte noch die Einfädelung der bisherigen B 304 und zukünftigen Ostzufahrt nach Ebersberg sein. Diese Baumaßnahme dürfte nicht ohne Beeinträchtigung des Verkehrs auf der B 304 sein, also ist es sinnvoll, sich dafür ein Zeitfenster zu suchen, wo Beeinträchtigungen minimiert werden können.

Bevor man nun also vorschnell schwazrmalerei betreibt und schonmal den Fertigstellungstermin anzweifelt sollte man abwarten, was sich während der bayrischen Schulferien – wo mit weniger Verkehr auf B 304 und St 2080 zu rechnen ist – tun wird.

Mobiles Internet in Kroatien

Auf Druck der EU gibt es seit 1. Juli 2010 eine „Kostenbremse“ für das Mobilfunk-Datenroaming, also die Nutzung von Datendiensten in ausländischen Mobilfunknetzen. Diese Regelung bringt dem Kunden allerdings nur dann etwas, wenn er seinen Auslandsaufenthalt in einem anderen EU-Land verbringt, zum anderen gibt es häufig durch den Kauf einer Prepaid-Karte eines regionalen Anbieters die Möglichkeit noch deutlich günstiger Telefonieren oder auch Surfen zu können.

Bei unserem diesjährigen Kroatienaufenthalt haben wir uns eine Prepaid-Karte der kroatischen T-Mobile besorgt. Das sogenannte „Simpa Internet“ Paket wird in Varianten mit und ohne Huawei-USB-Modem und verschiedenen Startguthaben verkauft. Wir haben ein Paket für 150 Kuna (das sind ca. 21 EUR) inkl. Huawei-USB-Modem und 50 Kuna Prepaid-Guthaben erworben. Ohne eingestellte Option kostet danach 1 MB mobiles Internet genau 1 Kuna (ca. 14 ct.) und das im Netz von T-Mobile HR. Da sollte sich T-Mobile DE mal eine Scheibe abschneiden.

Noch günstiger geht es dann mit Tagespaketen: Für jede Aufladung von mindestens 100 Kuna erhält man ein Tagespaket geschenkt (sofern man es innerhalb von 30 Tagen auf dem regulären Weg bucht). Der normale Preis des Tagespakets liegt bei 20 Kuna, dafür kann man genau 24 Stunden ab Aktivierung maximal 250 MB versurfen. Die Buchung erfolgt dabei per SMS-Dialog an die 3636. Man beginnt den Dialog mit einem „A“ und erhält als Antwort eine SMS mit den möglichen Optionen. Zwar ist diese SMS in kroatisch formuliert, jedoch findet man sich anhand der gängigen Abkürzungen „1h“ und „24h“ gut zurecht. Mit einer zweiten SMS mit dem Inhalt „2“ bucht man nun die 24h-Option und muss nun noch nach einer letzten „Wollen Sie wirklich?“-Frage mit „DA“ bestätigen. Der Preis des Tagespakets ist mit umgerechnet ca. 2,80 EUR etwas unter dem Durchschnitt der mobilen Tagespakete in Deutschland angesiedelt.

Achtung: Die Konditionen und Optionen können sich natürlich ändern, am besten informiert man sich unter www.t-mobile.hr vor dem Urlaub über die aktuellen Angebote sowie die Prozedur zur Buchung von Optionen.

Volksentscheid Nichtraucherschutz

Vor drei Wochen durften wir am Volksentscheid zum Nichtraucherschutz in Bayern teilnehmen und mit leichter Verzögerung komme ich nun auch dazu, dass Ergebnis zu kommentieren.

Das Ergebnis erfreut mich – habe ich doch selbst für den neuen Nichtraucherschutz gestimmt – es hat mich jedoch gewundert. Ich hätte eher mit einem Sieg der „Raucherfraktion“ gerechnet, da sich deren Lobby – meinem Gefühl nach – vor dem Volksentscheid deutlicher präsentiert hat. Zu einigen dabei (und auch nach dem Entscheid) strapazierten Argumenten möchte ich ein paar Worte sagen:

1. Es sei ja garkeine richtige Mehrheit, die für das strengere Gesetz gestimmt hat.

Jein, die Mehrheit der Bevölkerung hat nicht am Entscheid teilgenommen. Wer nicht am Entscheid teilnimmt, der signalisiert damit, dass er mit beiden zur Wahl stehenden Lösungen leben kann. Entspricht das jedoch nicht der Meinung des Wählers, dann soll er doch bitte am Entscheid teilnehmen, anstatt später mit dem Ausgang unzufrieden zu sein oder gar die Gültigkeit des Ergebnisses anzuzweifeln.

2. Die meisten Gaststätten/Kneipen/Restaurants/Bars müssten nun schließen, da sie nicht mehr besucht würden.

Falsch! Diese Behauptung setzt voraus, dass die Menge der Weggeher mit der Menge der Raucher deckungsgleich sei. Diese Schlussfolgerung mag sich aufdrängen, wenn man etwas naiv in die Zeit zurückblickt als es nur verrauchte Lokale gab. Viele Nichtraucher gingen damals nicht weg, weil sie keine Lust hatten nach ihrer Heimkehr nochmal unter die Dusche springen zu müssen um den Rauchgeruch loszuwerden. Ist man hingegen den Rauch in den Lokalen los, geht man auch als Nichtraucher wieder häufiger weg.

3. Die Nichtraucher könnten ja einfach dorthin gehen, wo nicht geraucht wird.

Prinzipiell mag man diesem Argument erst mal zustimmen, auf den zweiten Blick hat es jedoch Schwächen: Es ignoriert vollkommen, dass der Nichtraucherschutz auch den Angestellten von Lokalen helfen soll, nicht mehr zum Passivrauchen gezwungen zu sein, und auch dass sich mit den bisherigen aufgeweichten Lösungen die meisten Lokale ein Hintertürchen (z.B. Stichwort Raucherclubs) suchten, damit dort doch wieder geraucht werden kann.

4. Wer in der Gastronomie arbeitet, der raucht doch selbst eh.

Genauso falsch wie das zweite Argument. Bisher mögen dort vorwiegend Raucher gearbeitet haben, weil die sich an dem Rauch der Gäste weniger stören. Mit einem richtigen Nichtraucherschutz haben nun auch Nichtraucher die Möglichkeit, in der Gastronomie zu arbeiten.

 5. Mit einem Rauchverbot würde die persönliche Freiheit der Raucher eingeschränkt werden.

Mag sein, ohne Rauchverbot würde dann aber die persönliche Freiheit der Nichtraucher (weiterhin) eingeschränkt werden. Es ist seit langem gang und gäbe, dass man Ärger bekommt, wenn man andere durch seinen eigenen Lärm belästigt. Warum sollte das bei Geruchsbelästigung durch Zigarettenrauch anders sei?

Feigen nicht mehr feige

Vor etwas mehr als einem Monat stellte ich hier ja schon unsere beiden beleidigten Feigenbäumchen vor. Hier hat sich zwischenzeitlich doch etwas getan: Der größere Baum nutzte das warme Wetter der letzten Woche dazu, seine Triebe an die frische Luft zu schicken und wird daher auch diesem Sommer wieder schön grün werden. Der kleinere Baum hingegen scheint es nicht geschafft zu haben. In seinem Topf hat sich ein sogenannter Engerling eingenistet, der wohl etwas zu großzügig von dem Wurzelwerk genascht hat.

Nun überlege ich, was man dort am besten pflanzt, um dem Engerling – der ja nicht nur ein Schädling ist sondern irgendwann zu einem der seltenen Maikäfer wird – genug Nahrung zu bieten, bis er ausfliegt.

Ebersberg wird umgänglich

Seit Juni 2006 wird nun an der B304-Südumfahrung unseres Wohnorts Ebersberg gebaut, nachdem sich das Projekt – wie üblich – durch juristische Instanzen kämpfen musste. Angefangen wurde mit zwei Brückenbauwerke auf der grünen Wiese, was natürlich sofort zu stammtischartigen Zweifeln an dem Projekt führte: „Füa wos braucht’s denn do de Brück’n?“

Dann wurde aber doch im Oktober 2007 der erste Bauabschnitt – der teilweise eine bisherige Staatsstraße ersetzt – (ca. 1/3 der Strecke) dem Verkehr übergeben. Der zweite Bauabschnitt mit weiteren Brücken und einer Grundwasserwanne sollte der ursprünglichen Planung nach Ende 2009 fertig werden, jedoch zeigte sich bald, dass die Grundwasserwanne bei Wiesham und der Trassenverlauf durch das „Laufinger Moos“ problematischer als gedacht waren. Der geplante Fertigstellungstermin wurde dann um ein Jahr auf Oktober 2010 verschoben und prompt hieß es: „Schowieda dauats länga…“

Zumindest aber wurden 2009 drei weitere Brücken gebaut, damit die Bundesstraße zukünftig unter den Bahnstrecken KBS 999.4 und 948 hindurch und über die zukünftige Ortsverbindungsstraße zwischen Grafing und Ebersberg geführt werden kann. Während der Sommerferien wurde dazu die KBS 948 komplett gesperrt, um die Brücke direkt an ihrem zukünftigen Platz errichten zu können. Die Brücke für die KBS 999.4 – unter der dann später die Grundwasserwanne entstehen sollte – wurde neben der Strecke errichtet und an einem langen Wochenende eingeschoben. Parallel zu den Brückenbauarbeiten wurden weitere Teile der Trasse mit Erdmassen, die beim Bau des ersten Streckenabschnitts und beim Aushub für die Brücke unter der KBS 948 freigeworden sind, aufgeschüttet.

Im Herbst 2009 begannen dann die Bauarbeiten an der Grundwasserwanne unter der KBS 999.4 sowie an drei weiteren Brücken um die  Ortsverbindungsstraße von Ebersberg nach Oberlaufing über die Umgehung zu führen sowie den zukünftigen Radweg von Ebersberg nach Langwied unter der Umgehung hindurch zu führen.

Seit März 2010 – bis dahin war witterungsbedingt weitestgehend Ruhe – wird nun wieder fleißig weitergebaut, die Grundwasserwanne ist weitestgehend fertig, eine weitere Brücke für einen Landwirtschaftsweg über die Grundwasserwanne wurde in nur wenigen Wochen erstellt und seit Mitte Mai ist nun auch die Staatsstraße 2080 zwischen Grafing und Ebersberg gesperrt, um die Trasse der Umgehung fertigzustellen. Wieder befahrbar wird die Staatsstraße in ihrer bisherigen Form nicht mehr, ab Wiesham muss man zukünftig über die Umgehung nach Westen oder Osten fahren. Der direkte Weg bleibt Anliegern, Bussen, Rettungsdienst und Feuerwehr vorbehalten.

Auch wenn es in der Bevölkerung weiterhin das übliche „Wann werd’s denn endlich featig?“-Gebrummel gibt, sieht es doch gut aus für die Fertigstellung im Herbst. Ebersberg wird danach hoffentlich deutlich aufatmen können und den bald 10 Jahre geltenden Einbahnstraßenring wieder abschaffen können, wenn der Ost/West-Verkehr um den Ort herum geführt wird.

Die Überlegungen für eine zukünftige Nord/Süd-Umgehung, die zur endgültigen Entlastung notwendig wäre, werden zwar von verschiedensten Stellen in verschiedenste Richtungen vorangetrieben, hängen jedoch auch davon ab, wie die derzeit in Planung befindliche Umfahrung der Staatsstraße 2080 um Grafing realisiert werden wird.

Urlaubsbedingte Pause

Einen Monat lang war es nun sehr ruhig hier, Schuld war der Urlaub und ein leichter damit verbundener Arbeits-Rückstau. Das sollte sich nun aber wieder ändern. Unter anderem Plane ich einen Beitrag über günstigen mobilen Internetzugang für Touristen in Kroatien, da ich das dieses Jahr selbst ausprobiert habe.

Der Kampf mit dem Server-Support eines Hosters

Seit 2003 hatte ich diverse Root-Server bei einem großen deutschen Hoster angemietet – insgesamt bisher 6 (okay, einer war nur ein virtueller Server). Bei zwei aufgetretenen Defekten (Netzteil und Festplatte) und der Beantragung der IPv6-Tunnel und -Reverse-Delegationen gab es bisher nur positive Erfahrungen mit dem Server-Support dieses Hosters.

Den letzten Monat bemühte sich der Server-Support jedoch, dass sich dieses Bild wandelt, doch von Anfang an:

Anfang März 2010 wurde eine neue Servergeneration mit neuen Preisen angeboten und ich nutzte die Gelegenheit und bestellte einen Nachfolger für einen im Juni auslaufenden Root-Server. Da ich Einrichtungszeiten von mindestens einigen Tagen gewohnt war, überraschte mich die Bereitstellungszeit von nur 2 Stunden. Außerdem überraschte mich, dass die zugeteilte IP-Adresse aus einem Bereich war, der meines Wissens nach bisher nicht für Root-Server verwendet wurde. Aber egal, Adresse ist Adresse, sollte man meinen… Für diverse NNRPD-Instanzen waren noch weitere IP-Adressen notwendig, die dann allesamt wieder aus den bisher „typischen“ Adressbereichen für Root-Server kamen.

Anfang April 2010 stand dann der Umzug meines Primary-DNS auf den neuen Server an. Komischerweise scheiterten diese Umzugsversuche jedoch daran, dass der Secondary-DNS – auch im Netz das großen Hosters befindlich – die Zone-Files nicht von meinem neuen Primary-DNS abrufen konnte.

Verwunderte stellte ich fest, dass von der primären IP-Adresse des Systems aus (die aus dem mir ungewöhnlich erscheinenden IP-Adressbereich) tatsächlich keinerlei Kontakt zum Secondary-DNS (wohlgemerkt auch beim selben Hoster befindlich) möglich war. Auch weitere „neben“ dem Secondary-DNS stehende Hosts und der Router direkt „davor“ waren nicht erreichbar. Von jeder der zusätzlich bestellten IP-Adressen aus funktionierte es jedoch problemlos. Ich dachte mir also: „Okay, liegt halt eine temporäre Routingstörung zu dem einen Adressbereich vor, aber ich hab’s nicht eilig, warten wir mal ein paar Tage ab.“

Am 18. April lag das Problem noch immer vor. Ich entschloss mich, nun den bisher guten Server Support einzuschalten. Kann ja nur eine Kleinigkeit sein… denkste. Zwei Versuche mit dem Kontaktformular scheiterten, weil das System trotz ausgewähltem Thema darauf bestand, dass man ein Thema auswählt, also das ganze nochmal per Mail geschildert und zwei Traceroutes – einmal nicht funktionierend von der primären IP-Adresse und einmal funktionierend von einer zusätzlichen IP-Adresse – angehängt. Der Übersichtlichkeit halber habe ich den Hopcount bei den Traceroutes auf 10 beschränkt, da bereits mit Hop 5 das Problem deutlich wird… erster Fehler.

Am 22. April kam die erste Antwort, ich solle doch Traceroute nicht auf 10 Hops limitieren sondern bei 30 Hops belassen, dann würde es funktionieren. Okay, schicken wir das Ganze halt nochmal mit unbegrenzten Traceroutes. Natürlich hilft es nichts, 30 Hops zuzulassen.

Am 29. April kam die zweite Antwort, ich solle doch ICMP statt UDP verwenden. Hm, das mag dem Supporter geholfen haben, von sich aus per Traceroute Kontakt zu meinen Secondary-DNS aufzunehmen. Ich kann ihn von der primären IP-Adresse aus gar nicht erreichen, und selbst wenn ICMP funktionieren würde: Wie soll man einen DNS-Zone-Transfer per ICMP machen? Also habe ich das Problem in der Antwort nochmal genau geschildert, ich wurde ja wohl falsch verstanden…

Leider habe ich die nun folgende Antwort vom 30. April mit der Bitte um einen Shell-Zugang, um das Problem nachvollziehen zu können, erst am 18. Mai, als die Bitte wiederholt wurde, gesehen und selbigen Zugang sofort eingerichtet, da ich nun Hoffnung hatte, dass man das Problem endlich offensiv angehen möchte.

Am 19. Mai erhielt ich die Antwort, dass man das Problem von meinem System aus nicht nachvollziehen könne. Die mitgeschickten Ausgaben von Ping und Traceroute zeigten jedoch, dass sich der Supporter um eine Stelle in der IP-Adresse vertan hatte. Ich antwortete ihm nochmal, welche genauen Adressbereiche betroffen wären.

Am 20. Mai erhielt ich die Antwort, dass die Ursache für das Problem sei, dass ich keine Routen für 127/8 und 169.254/16 definiert hätte. Okay, diese Routen bringen zwar absolut nichts, aber sie schaden auch nichts (sollte man meinen). Also lege ich sie an, probiere es sicherheitshalber nochmal aus und teile dem Supporter mit, dass es auch mit den gewünschten Routen (natürlich) nicht geht.

Am 21. Mai erhielt ich nun die Antwort, dass man nochmals nach der Ursache gesucht habe, aber leider das Problem weiterhin nicht nachvollziehen könne. Ich solle das System doch neu installieren, um eventuelle Konfigurationsfehler auszuschließen und mich – wenn es danach wieder auftritt – erneut melden. Da es bei allen zusätzlichen IP-Adressen kein Problem gibt, nur bei der primären IP-Adresse, ist für mich klar, dass es nicht an der Konfiguration liegen kann. Insbesondere, da die Netzkonfiguration im wesentlichen identisch zu meinen anderen Servern beim selben Hoster ist. Ich antworte dem Support also, dass die Fehlersuche auf meinem Server nichts bringen wird, da aus den bisherigen Analysen bereits erkennbar sei, dass das Problem nicht auf dem Server zu suchen ist und bitte ganz konkret darum, auf dem Router direkt vor den nicht erreichbaren IP-Bereichen (der selbst über die primäre IP-Adresse auch nicht anpingbar ist) nach der Ursache zu suchen. Wahrscheinlich erschlägt man damit alle Probleme auf einmal.

Am 22. und 24. Mai erfolgten weitere Shell-Logins vom Server-Support und .bash_history zeigte, dass man sich jeweils die Routing-Tabelle auf dem Server ansah. Dann folgte wieder eine E-Mail, mit dem Hinweis darauf, dass ich die Routing-Tabelle auf dem Server verändert hätte (ich wurde ja am 20. Mai darum gebeten, diese zu verändern) und ich solle doch den Server neu installieren, damit ein Konfigurationsfehler ausgeschlossen werden kann. Wenn das Problem dann immernoch bestehe, würde man die Sache an die Netzwerker übergeben.

Aha, aus den bisherigen Antworten konnte man erahnen, dass ich nicht mit Netzwerkern zu tun hatte, aber nun gaben sie es offen zu.

Ich wollte mir natürlich die unnötige Neuinstallation – die keinerlei Änderung herbeiführen würde – sparen, daher habe ich testweise in das Rescuesystem (das ja richtig konfiguriert sein müsste) gebootet und dort die Verbindung zum Secondary DNS geprüft – natürlich auch mit negativem Ergebnis. Hoffentlich gibt sich der Support nun damit zufrieden und eskaliert das Problem endlich an jemanden, der tatsächlich Ahnung von Routing hat.

Am 25. Mai dann wieder eine Mail vom Support, ich solle doch bitte Traceroutes aus dem Rescue-System heraus machen und schicken. Blöd, dass Traceroute beim Rescue-System nicht installiert ist, aber das kann ich mir ja von einem anderen System per SCP holen. Sicherheitshalber machte ich die Traceroutes mit UDP und auch noch ICMP, damit man mir nicht – wie ganz zu Anfang – einfach rät, ICMP statt UDP zu benutzen.

Am 26. Mai stellte ich mittags fest, dass sich zweimal ein Support-Mitarbeiter auf dem Server eingeloggt hat. Dabei hat er sich die Routingtabelle und die Ausgabe von ifconfig angesehen, die beiden dort erscheinenden IPv6-Tunnel (zum IPv6-Gateway des Hosters und zu mir nach Hause) heruntergefahren, per traceroute verfiziert, dass das Routingproblem weiterhin besteht, und dann die beiden IPv6-Tunnel wieder gestartet. Am Abend des 26. erhielt ich eine Mail, in der nach den Ausgaben von route -n und ifconfig gefragt wird (hm, hat man sich doch mittags schon selbst angesehen), da diese sich augenscheinlich verändert hätten. Ja, natürlich haben die sich verändert, schließlich wurde ich am 20. gebeten, unnütze Änderungen vorzunehmen, und habe diese nach der Mail vom 24. wieder rückgängig gemacht.

Am 27. Mai fand noch vor 9 Uhr morgens erneut ein Login eines Support-Mitarbeiters auf dem Server statt. Es wurden erneut die IPv6-Tunnel heruntergefahren, ein traceroute versucht und dann die IPv6-Tunnel wieder hochgefahren. Nach 11 Uhr fand erneut ein Login statt, den ich erst gegen halb 12 bemerkt habe. Diesmal hat der Support-Mitarbeiter mittels mtr ein paar Ziele zu erreichen versucht, und siehe da: Plötzlich funktioniert alles einwandfrei. Nach 14 Uhr bekam ich dann eine E-Mail vom Support, in der man mir nun endlich nach nochmaliger Untersuchung die Behebung des Problems meldete und – ich hätte das nicht mal erwartet – eine angenehme Gutschrift ankündigte.

Liebes Server-Support-Team, es freut mich, dass das Problem dann doch noch gelöst werden konnte. Ich war schon kurz davor aufzugeben und meinen DNS-Kram auf einen anderen Root-Server (von einem anderen Anbieter) umzuziehen. Schön wäre es natürlich, wenn andere mit einer solch konkreten Problemmeldung sich zukünftig nicht erst wochenlang über viele hingehaltene Stöckchen kämpfen müssten. Ich wette, die eigentliche Problembehebung war, nachdem meine Meldung endlich an die richtige Stelle weitergegeben wurde, vergleichsweise schnell erledigt.

Beleidigte Feigenbäumchen

Okay, das Wetter war die letzte Zeit wirklich nicht grandios, aber ich hoffe dennoch, dass unsere beiden Feigenbäumchen sich dieses Jahr nicht so beleidigt zeigen, wie unser älterer Baum letztes Jahr.

Um mir die Schlepperei des schweren aber vor allem unhandlichen Topfes in den Keller zu sparen, habe ich ein wenig recherchiert, ob und wie das Feigenbäumchen auf dem Balkon überwintern kann. Fazit war, dass die fragliche Sorte windgeschützt in einer Mauernische aufgestellt kein Problem damit habe. Also überwinterte die Feige 2008/2009 auf dem Balkon und zeigte sich prompt sehr beleidigt. Die ersten Blätter sahen wir erst im August 2009, nachdem wir dem „alten“ Feigenbaum einen jungen Feigenbaum zur Seite gestellt hatten.

Damit das nicht wieder passiert kamen beide Bäumchen für den Winter 2009/2010 doch wieder in den Keller. Hochgestellt wurden sie erst wieder zum Frühlingsanfang in der Hoffnung auf wärmere Tage. Doch dann kam der Mai … und beide Bäumchen sehen wieder sehr beleidigt aus. Hoffentlich bessert sich das im Laufe des Sommers.