Seit Juni 2006 wird nun an der B304-Südumfahrung unseres Wohnorts Ebersberg gebaut, nachdem sich das Projekt – wie üblich – durch juristische Instanzen kämpfen musste. Angefangen wurde mit zwei Brückenbauwerke auf der grünen Wiese, was natürlich sofort zu stammtischartigen Zweifeln an dem Projekt führte: „Füa wos braucht’s denn do de Brück’n?“
Dann wurde aber doch im Oktober 2007 der erste Bauabschnitt – der teilweise eine bisherige Staatsstraße ersetzt – (ca. 1/3 der Strecke) dem Verkehr übergeben. Der zweite Bauabschnitt mit weiteren Brücken und einer Grundwasserwanne sollte der ursprünglichen Planung nach Ende 2009 fertig werden, jedoch zeigte sich bald, dass die Grundwasserwanne bei Wiesham und der Trassenverlauf durch das „Laufinger Moos“ problematischer als gedacht waren. Der geplante Fertigstellungstermin wurde dann um ein Jahr auf Oktober 2010 verschoben und prompt hieß es: „Schowieda dauats länga…“
Zumindest aber wurden 2009 drei weitere Brücken gebaut, damit die Bundesstraße zukünftig unter den Bahnstrecken KBS 999.4 und 948 hindurch und über die zukünftige Ortsverbindungsstraße zwischen Grafing und Ebersberg geführt werden kann. Während der Sommerferien wurde dazu die KBS 948 komplett gesperrt, um die Brücke direkt an ihrem zukünftigen Platz errichten zu können. Die Brücke für die KBS 999.4 – unter der dann später die Grundwasserwanne entstehen sollte – wurde neben der Strecke errichtet und an einem langen Wochenende eingeschoben. Parallel zu den Brückenbauarbeiten wurden weitere Teile der Trasse mit Erdmassen, die beim Bau des ersten Streckenabschnitts und beim Aushub für die Brücke unter der KBS 948 freigeworden sind, aufgeschüttet.
Im Herbst 2009 begannen dann die Bauarbeiten an der Grundwasserwanne unter der KBS 999.4 sowie an drei weiteren Brücken um die Ortsverbindungsstraße von Ebersberg nach Oberlaufing über die Umgehung zu führen sowie den zukünftigen Radweg von Ebersberg nach Langwied unter der Umgehung hindurch zu führen.
Seit März 2010 – bis dahin war witterungsbedingt weitestgehend Ruhe – wird nun wieder fleißig weitergebaut, die Grundwasserwanne ist weitestgehend fertig, eine weitere Brücke für einen Landwirtschaftsweg über die Grundwasserwanne wurde in nur wenigen Wochen erstellt und seit Mitte Mai ist nun auch die Staatsstraße 2080 zwischen Grafing und Ebersberg gesperrt, um die Trasse der Umgehung fertigzustellen. Wieder befahrbar wird die Staatsstraße in ihrer bisherigen Form nicht mehr, ab Wiesham muss man zukünftig über die Umgehung nach Westen oder Osten fahren. Der direkte Weg bleibt Anliegern, Bussen, Rettungsdienst und Feuerwehr vorbehalten.
Auch wenn es in der Bevölkerung weiterhin das übliche „Wann werd’s denn endlich featig?“-Gebrummel gibt, sieht es doch gut aus für die Fertigstellung im Herbst. Ebersberg wird danach hoffentlich deutlich aufatmen können und den bald 10 Jahre geltenden Einbahnstraßenring wieder abschaffen können, wenn der Ost/West-Verkehr um den Ort herum geführt wird.
Die Überlegungen für eine zukünftige Nord/Süd-Umgehung, die zur endgültigen Entlastung notwendig wäre, werden zwar von verschiedensten Stellen in verschiedenste Richtungen vorangetrieben, hängen jedoch auch davon ab, wie die derzeit in Planung befindliche Umfahrung der Staatsstraße 2080 um Grafing realisiert werden wird.