Nachdem die Telekom bereits am 8.5.2013 einen ersten Rückzieher gemacht hat und auch für die Zeit ab 2016 echte, ungedrosselte Flatrates gegen Aufpreis versprochen hat, folgte heute ein weiterer Rückzieher: Statt auf 384 KBit/s soll laut einer aktuellen Pressemitteilung nur noch auf 2 MBit/s gedrosselt werden. Auf den ersten Blick ein deutliches Entgegenkommen, schaut man genauer hin stellen sich aber auch neue Fragen:
- Ist das vielleicht nur der Versuch, einen Teil der Kunden, die man mit dem fadenscheinigen Fairness-Argument nicht über den Tisch ziehen konnte, zu beruhigen und damit die Stimmen aus der Netzgemeinde, die eine gesetzliche Festschreibung der Netzneutralität wünschen, zu schwächen?
- Ist das eine Reaktion auf die Bedenken der Bundesnetzagentur? Diese hatte angedeutet, dass 384 KBit/s möglicherweise nicht mehr als Breitbandanschluss betrachtet werden können.
Auf jeden Fall ist die Ankündigung, nur auf 2 MBit/s zu drosseln, nichts wert, solange sie nicht in die Leistungsbeschreibung aufgenommen wurde. Die Telekom hat in den letzten Jahren zu oft Versprechen gebrochen bzw. getätigte Aussagen später nicht mehr eingehalten. Darüberhinaus sollte die Netzgemeinde trotzdem am Ziel der gesetzlichen Festschreibung der Netzneutralität festhalten: Das hindert die Telekom nicht daran mittels einer moderaten Drossel mehr Einnahmen zu generieren, verhindert aber die Aufsplitterung des bisherigen Internets in eine Schar von managed Services.
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